Neue Geld-Anschauung

Die Zeitschrift „Connection“ titelt im September 2013 mit dem Schwerpunkt „Unterwegs zu einer neuen Geldanschauung“

Die Normalen sind die Kranken und die Kranken werden für die Normalen gehalten!

Bertolt Brecht: „Unsichtbar macht sich die Dummheit, indem sie sehr große Ausmaße annimmt.“

Und derselbe wertet fragend das auf Geld (Kapital) aufbauende System:

„Was ist ein Dietrich gegen eine Aktie? Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank? Was ist die Ermordung eines Mannes gegen die Anstellung eines Mannes?“

Die Dreigroschenoper (Druckfassung 1931), III, 9 (Mac). In: Ausgewählte Werke in sechs Bänden. Erster Band: Stücke 1. Frankfurt am Main: Suhrkamp Verlag, 1997. S. 267

Was wir für NORMAL beim Geld halten, das ist demnach grundsätzlich zu befragen.

  • Wenn das Geld die Welt und unser individuelles wie kollektives Leben massiv bestimmt, ist das nicht normal und gesund.
  • Zinsen und gar Zinseszinsen sind nicht normal und gesund
  • Wenn ein Bürger oder Unternehmer kein Geld mehr hat, muß er seinen bankrott anmelden und das veröffentlichen, sonst gibt es Ärger (z.B. bei Konkursverschleppung), haushoch verschuldete Staaten aber offenbar (noch) nicht. Da wurde nicht nur schlecht gewirtschaftet, sondern stimmt etwas Grundlegendes im Gesellschaftssystem nicht (z.B. Beziehung von Banken zum Staat)
  • Wenn permanentes („nachhaltiges“) wirtschaftliches Wachstum gepredigt wird, weil Unternehmen und Staaten ohne Kreditierung und Geld-Rückzahlung von Krediten mit Zinsen und Zinseszinsen scheinbar nicht existieren können, dann ist das eine kranke Wirtschaft und Gesellschaft….

Einige Geld-Experten haben in der Zeitschrift Connection, 09-10/2013 sich neuen Gedanken zum Geldsystem und zum kapitalistischen Wirtschaftssystem gewidmet und interessantes benannt:

  • Wolf Schneider: Für eine neue Welt, mit einem anderen Geld
  • Roland Rottenfußter: Spiritueller Kapitalismus
  • Helmut Creutz: Ursachen und Folgen der Staatsverschuldung
  • Paul Krugmann: Die Ökonomie des Babysittens
  • Michael Habecker: Wirtschaft + Geld
  • Dennic Wittrock: Haste mal nen Euro. Ich bin integral
  • Gerd Soballa: Für eine Permakultur des Geldes
  • Carlson Reinhard: Hirnen, Spüren, Staunen

Geld-Anschauung_connection

http://issuu.com/oliverbartsch7/docs/spirit9_10_2013/1?e=6430883/4636077

Diese Autoren gehen den Ursachen für Elend, Unglück und Misswirtschaft nach.  Die stärksten findet man in unserem Geldsystem,

  • das permanent von unten noch oben umverteilt,
  • die Natur zerstört und
  • das zyklisch Crashs produziert.

Dies macht sehr deutlich, daß es neue und gesunde Anschauungen zum Geld und seiner Rolle in der Gesellschaft schon länger gab und in der Heutzeit verstärkt produziert werden. Die Autoren zeigen Auswege aus dem heutigen Geld-Dilemma auf.

Gerade als das Geld-System zusammenbricht, ist es auch höchste Zeit, sich eine neue Geld-Anschauung zuzulegen.