Kann eine Person zu reich sein?

Lieber Neale … Ich erinnere mich an dein Buch, ich meine, es war die Transkription einer Ansprache, die du über Reichtum und Wohlstand gehalten hast, dort äußertest du, dass du teure italienische Schuhe tragest, und dass du längere Zeit gebraucht habest, bis du bequem damit umgehen konntest, Schuhe anzuhaben, die derart viel kosten. Ich weiß, bei mir liegt auf dem Gebiet von Mangel und Reichtum etliche Arbeit an. Ein ziemlich großes Wirkungsfeld ist bei mir die praktische Arbeit mit Armen und Obdachlosen.

Letztes Jahr ging ich nach Nicaragua, wo wir Familien und Kindern eine Mahlzeit austeilten, die in den Schutthalden außerhalb der Stadt durch den Müll wühlen, um ihm etwas zum Überleben abzuringen. Jenes Erleben entließ mich mit dem Gefühl, angesichts des Überschusses unseres Landes beinahe in Verlegenheit zu verfallen, und selbst bei mir selber, solcher Not gegenüber, mir zu vergegenwärtigen, dass wir bei einer Mahlzeit mehr Nahrung wegwerfen, als jene Menschen an einem Tag oder in einer Woche zu sich nehmen.

Ich fragte mich, wie viel ich wirklich benötige, wie ich simpler und gänzlich ohne einen derartigen materiellen Überschuss zu leben vermag. Sofern wir alle eins sind, und das Leiden Anderer Einwirkungen auf mich hat, habe ich dann nicht eine Verantwortung, meine Überschüsse und meinen materiellen Komfort zu beschneiden?

Gewöhnlich war ich gegenüber den Reichen am Grollen, und ich habe das eingestellt. Ich kenne etliche gute und liebevolle begüterte Menschen. Aber ich tue mich schwer damit, herauszubekommen, wie viel ich von den Ressourcen der Erde wirklich benötige, derweilen sich meine Überschüsse im Angesicht der Armen der Welt derart drastisch ausweisen.

Ich begreife es – mein Ringen mit Reichtum und Mangel erschafft die Geldthematiken, die ich gegenwärtig um mich habe. Und ich bin eifrig und gespannt, dies zu bezwingen. Ich bin einfach nicht sicher, wie mein Denken über diese Dinge zu ändern ist. In Liebe, Tricia

NEALE ANTWORTET

Liebe Tricia: Ich glaube, wir könnten alle von dem Spruch profitieren: „Lebe einfach, sodass Andere einfach leben können.“

Ich glaube gleichwohl nicht, dass dies bedeutet, in unserem Leben sollte es zu keinem „Luxus“ kommen. Ein gelegentlicher Luxus ist ein wundervolles Erlebnis, und sobald wir uns das selber zureichen, bieten wir ein wunderbares Beispiel dar.

Nun, Luxus im Übermaß – – darüber redest du, Tricia, meiner Auffassung nach – – ist etwas, was ich zu meiden suchte. Hast du dir in der letzten Woche in der Online-Zeitung The Global Conversation die Titelgeschichte angesehen? (www.TheGlobalConversation.com) Sie handelte von einem Milliardär, der drauf und dran ist, in Amerika das Größte Haus zu bauen (2800 qm). Einige Leute werden das als ein Beispiel für Luxus im Übermaß erachten. Andere nicht. Das hängt insgesamt von der Meinung der Menschen ab. Aber mit ziemlicher Sicherheit spielt unsere Quintessenz an Beweggründen diesbezüglich, unser Leben zu leben, in das hinein, wie wir es leben.

Deine Erfahrung von Knappheit verwandeln, Tricia, handelt vom Ändern deines Gedankenguts, dass es „nicht genug“ gebe. GmG spricht im ersten Kapitel des ersten Buches davon, dass die drei Grundprinzipien des Lebens sind:

1. Wir sind alle eins.
2. Es ist genug da.
3. Es gibt nichts, was wir tun müssen.

Diese fundamentalen Prinzipien, zutiefst erfasst und reichlich praktiziert, setzen den Ton für die ganzen 9 Bücher, die folgen, und enthalten alles Wesentliche der Gespräche mit Gott-Botschaft. Diese Erklärungen alleinig wären in der Lage, die Welt zu verwandeln.

So etwa, Tricia, falls du dir die zweite davon hernähmest und den Bescheid erteiltest, sie in deinem Leben praktisch zu machen, würdest du zu sehen bekommen, wie du auf der Straße entlanggehst und armen Menschen rechts wie links Geld ausgibst. Fünfundzwanzig Cent hier, einen Dollar da …

So du dein Geld weggäbest, so würdest du herausfinden, dass du es in deinem Leben vervielfältigst.

Ich habe Folgendes hinzugelernt: Dasjenige, was durch dich hindurch fließt, bleibt an dir backen. Probiere es. Bei mir klappt das jedes Mal. Es mag bei dir funktionieren, oder bei dir nicht funktionieren, einen Versuch allerdings ist es wert. Es ist die Goldene Regel, ins Praktische gewendet: Tue Anderen das, was du gerne sähest, dass es dir getan wird. Oder, wie es Gespräche mit Gott ausdrückt: Das, was du gerne in deinem eigenen Leben erfahren möchtest, dafür sei bei einem Anderen die Ursache, es zu erleben.

In Liebe,
Neale

Quelle: www.gespraechemitgott.org/index.php?t=11&id=521