Nettovermögen über neun Billionen Euro in der Hand weniger Deutscher

Die Vermögensentwicklung der Deutschen gab der Bundesverband deutscher Banken jetzt per Ende 2013 bekannt.

Geld- und Immoblienvermögen weiter gestiegen

Unter dem Strich hat sich das Geld- und Immobilienvermögen einiger Privatshaushalte in Deutschland munter vermehrt. Am Ende des vergangenen Jahres lag das Geld- und Immobilienvermögen dem Bankenverband zufolge bei nunmehr über zehn Billionen Euro. Wohl gemerkt, die Zahlen beziehen sich auf die privaten Haushalte in Deutschland.

Wie wurde das Vermögen veranlagt?

Das Immobilienvermögen wurde vom Bankenverband auf 5,5 Billionen Euro taxiert.  Die Deutschen legen weiter extrem viel Wert auf eine „nominal“ möglichst sichere Veranlagung des Geldvermögens Wert.

Alles in allem lag das Geldvermögen bei sage und schreibe 5100 Milliarden Euro. Davon wurden gut zwei Billionen Euro auf Giro-, Spar- und Festgeldkonten bzw. als Bargeld veranlagt.

Gut 1,5 Billionen Euro haben die Privathaushalte den Versicherungen als Forderungen anvertraut. Anders formuliert, um die 70 Prozent des privaten Geldvermögens liegt bei Banken und Versicherungen.

Deutsche bleiben Aktienmuffel

Wenig verwunderlich auch, dass die Deutschen der Aktie als Anlageform immer noch nicht so recht über den Weg traun. Die privaten Haushalte in Deutschland investierten nur sechs Prozent des Geldvermögens in Aktien. Immerhin neun Prozent waren in Investmentfonds angelegt.

Hohes Nettovermögen

Interessant auch, dass das Nettovermögen der Deutschen weiter zunahm. Die Verbindlichkeiten der Privathaushalte beliefen sich auf 1,6 Billionen Euro. „Zieht man die Kreditschulden vom Geld- und Immobilienvermögen ab, so verbleibt den Deutschen ein beachtliches Nettovermögen von gut neun Billionen Euro„, so der Verband. Ende 2011 habe dieser Wert noch bei gut acht Billionen Euro gelegen. Hinzu kommen weiteres Sachvermögen wie Autos, Wohnungseinrichtungen, private Kunstsammlungen und Schmuck.

Interessante Zahlen sind das, die der Bankenverband da veröffentlichte. Und diese Konzentration des Geldes in den Händen weniger schreien nach Änderung:

  • Lastenausgleich,
  • Vermögensabgabe
  • Steuergesetzänderung

Nicht konkreter dargestellt wurde die Vermögensverteilung und der Edelmetallbesitz .

Ab wann ist man reich?

Reichtum durch Arbeit ist nur etwas für Anfänger!

Ab wann ist man eigentlich reich?

  • Wenn man den Spitzensteuersatz zahlen muss?
  • Wenn man den neuesten Porsche fährt?
  • Wenn zum Urlaub auf die Malediven fliegt?

Ein Artikel von Walter Wüllenweber aus der “stern”-Ausgabe 13/2012 vom 22.03.2012 gibt darüber Aufschluß,

ergänzt und kommentiert von  W. Benner & Team

http://www.der-oekonomiker.blogspot.com/

PDF-Datei des Artikels HIER zum Herunterladen

Dem reichsten einen Prozent der Deutschen gehören 35,8 Prozent des Vermögens
Den ärmsten 90 Prozent gehören gerade 33,4 Prozent des Vermögens
Grafik 1:
 
© ver.di, 2012
Grafik 2:
 © ver.di, 2012
 Grafik 3: Anteil einzelner Steuerarten am Steueraufkommen 2008
 
© Bundesfinanzministerium
Grafik 4: Investitionsrückstand der Kommunen in Deutschland
© wirtschaftundgesellschaft.de, 2012
„80 Prozent der Reichen sind Erben; 56 Prozent haben sogar mehrfach geerbt“
Der Aufstieg des einen Prozents der Superreichen hat gerade erst begonnen!

Politik und Geld

Einige mehr oder weniger kluge Zitate zum Zusammenhang von Geld und Politik oder Politik und Geld:

Politik ist nur der Spielraum, den die Wirtschaft ihr lässt.

Dieter Hildebrandt

Im Kapitalismus gibt es Leute, die bereit sind, für Geld alles zu tun, im Sozialismus tut man auch für Geld nichts.
Zarko Petan

Dem Kapitalismus wohnt ein Laster inne: Die Verteilung der Güter. Dem Sozialismus hingegen wohnt eine Tugend inne: Die gleichmäßige Verteilung des Elends.
Winston Churchill

Politik ist die Kunst, von den Reichen das Geld und von den Armen die Stimmen zu erhalten, beides unter dem Vorwand, die einen vor den anderen schützen zu wollen.
Anonym

Es gibt nur eins, was auf Dauer teurer ist als Bildung, keine Bildung.
Max Planck

Aufpassen muss man auf Minister, die nichts ohne Geld machen können und auf Minister, die alles nur mit Geld machen wollen.
Indira Gandhi

Der Arzt, der Prediger, der Richter und der Politiker oder Staatsmann hätten niemals zu Brotberufen ausarten dürfen.
Sigmund Graff

Wenn wir kein Geld haben, dann brauchen wir wenigstens gute Ideen.
Oskar Lafontaine

Eine Regierung muß sparsam sein, weil das Geld, das sie erhält, aus dem Blut und Schweiß ihres Volkes stammt. Es ist gerecht, daß jeder einzelne dazu beiträgt, die Ausgaben des Staates tragen zu helfen. Aber es ist nicht gerecht, daß er die Hälfte seines jährlichen Einkommens mit dem Staate teilen muß.
Friedrich II. der Große

Politik ist die Kunst, von den Reichen das Geld und von den Armen die Stimmen zu erhalten, beides unter dem Vorwand, die einen vor den anderen schützen zu wollen.

Wenn ein Kolonialwarenhändler in seinem kleinen Laden so viele Dummheiten und Fehler machte wie die Staatsmänner und Generäle in ihren großen Ländern, wäre er in spätestens vier Wochen bankrott.
Erich Kästner

Politiker sind nicht an Weisungen gebunden, höchstens an Überweisungen.
Graf Fito

Was Reichtümer vermögen

„Wenn das Volk erst einmal zum Bewusstsein seinesReichtums kommt,

ist der Fortschritt nicht mehr aufzuhalten.“ 
Thomas Wolfe (1900-1938), Willkommen in Altamont

Materieller Reichtum ist in den westlichen Ländern tatsächlich in Hülle und Fülle vorhanden.

Jedoch wird dieser Reichtum, der von den Menschen einer Gesellschaft erzielt wird, äußerst ungleich verteilt und die heutigen politischen Gesellschaftsführer fordern zudem noch sparen, abschlanken und kürzen vor allem in Sozialausgaben.

Dadurch erhalten vor allem für die Millionen Menschen, die am unteren Ende der Einkommensverteilung leben, deutlich geringere Lebenschancen.

Und zu diesem Thema gehört auch das Ungleichgewicht zwischen den Nord- und Süd-Staaten auf der Erde sowie die Tendenz zur Privatisierung öffentlichen Vermögens (u.a. Wasser).

ARMUTSKONFERENZ, / ATTAC, / BEIGEWUM, (Hg.)
Was Reichtümer vermögen
Warum reiche Gesellschaften bei Pensionen, Gesundheit und Sozialem sparen
340 Seiten
Softcover
14.00 €
ISBN: 978385476-128-0
Erscheinungstermin: Oktober 2004